Gefahrene Kilometer: 1'100
Zeitspanne: 9 Tage (3.-12.2.2020)
Hinweise/Erklärungen zu den verschiedenen Kategorien
Unterkunft
- Inklusive 3 Nächte im Hotel beim Warten auf den Van
- Mit dem Van sind wir nur 2 Nächte auf einem Camping (Paraiso Suizo) gestanden, ansonsten jeweils frei irgendwo am Strand.
Lebensmittel
- Diese Ausgaben sind in Uruguay relativ hoch, weil wir regelmässig in Restaurants essen gegangen sind. Am Anfang unserer Reise waren wir noch nicht so eingespielt im Van. Zudem mögen wir es essen zu gehen, wenn wir in einem neuen Ort angekommen sind.
- Wir haben jedoch vor, diese Kosten noch zu senken, vor allem auch dann wenn wir längere Zeit an einem Ort bleiben.
Transport
- Unser Van läuft mit Diesel.
Unterhaltung
- In Uruguay noch nichts ausgegeben
Verschiedenes
- Dies beinhaltet alle Ausgaben, die nicht klar in eine der oben genannten Kategorien (also irgendwelche Ausflüge, etc.) fällt. Beispiele sind: Gas füllen, SIM-Karten kaufen, u.ä.
Ausgaben exklusiv Flug und Verschiffung
So, 2.2.2020 - Abflug
Es ist kaum zu glauben. Nachdem vor ca. 2 Jahren das erste Mal ein Gedanke zu dieser Thematik aufgekommen war, ist es jetzt tatsächlich so weit. Wir stehen kurz vor dem Abflug. Zu Hause sind alle Angelegenheiten (hoffentlich) erledigt, die Wohnung ist geputzt, die Nachmieter instruiert und unsere Freunde verabschiedet. Ein letzter Blick durch die Wohnung und schon erinnert uns ein wildes Gehupe vor der Haustüre, dass es Zeit zum gehen ist. Wir werden von einigen Elternteilen sowie 3 Freunden und dem Göttibueb (Patenkind) von Adrian zum Flughafen Zürich begleitet. Nach einem (wir geben es zu) ein wenig tränenreichen Abschied sind wir durch die Passkontrolle durch. Nun heisst es Zeit totschlagen, realisieren, was wir alles geschafft haben, kurz zurück blicken auf die Anforderungen der letzten Jahre, die zusätzliche aufgenommene Arbeit, um noch ein bisschen mehr sparen zu können, usw. Als das Flugzeug abhebt sitzen wir ein wenig emotional nebeneinander.
Beim Umsteigen in Madrid in einen Airbus der Air Europa müssen wir leider bemerken, dass es kein Bord-Entertainment gibt… Na toll. Wir sind jedoch sowieso ziemlich erledigt und schlafen halt so viel wie’s geht auf diesem 12h40 Flug nach Uruguay.
Montevideo
Am 3. Februar 2020 pünktlich um 8.30 Uhr Ortszeit landen wir in Montevideo und nehmen ein Taxi zum Hotel Don Boutique im Stadtteil Ciudad Vieja (Altstadt). Nach einer erfrischenden Dusche finden wir gleich vis-à-vis vom Hotel eine Art Markthalle/Mercado del Pescador, mit vielen Asado-Ständen: Das sind grosse Grills, auf denen die Grilleure alle möglichen Fleischarten und Gemüse grillen. Es riecht himmlisch und schmeckt sehr gut, bei ca. 33 Grad ist der Platz am Feuer jedoch nicht unbedingt der angenehmste. Durchgeräuchert machen wir uns danach auf den Weg in die Stadt und suchen KMA, die lokale Vertretung von Seabridge, auf, welche uns bezüglich der Entgegennahme des Vans weiterhelfen soll. Wir erhalten ein 3-seitiges Dokument von verschiedenen Anlaufstellen, welche wir werden abklappern müssen. Da werden wir uns wohl auf einiges gefasst machen müssen. Wir sind plötzlich nicht mehr sicher, ob wir den Van in nur einem Tag rausbekommen. Wir werden sehen… Wie man hier so zu sagen pflegt: Tranquillo - also „nur ruhig“. Gemäss KMA soll das Schiff am 5.2. eintreffen, das heisst, dass wir den Van am 6.2. abholen können sollten. Somit haben wir jetzt 2 Tage Zeit die Stadt zu erkunden und uns zu akklimatisieren. Der Unterschied vom schweizerischen Winter (wenn er auch ziemlich mild mit ca. 5 Grad war) zu 33 Grad mit gefühlt 80% Luftfeuchtigkeit ist doch eine Herausforderung und macht mehrere Duschen täglich erforderlich.
Montevideo selber hat uns gut gefallen, gerade „unser“ Gebiet um die Altstadt herum hat sehr viel Charme. Generell ist uns aufgefallen, dass die Montevideer/Montevideoer/Montevideoten (?) sehr viel Wert auf Ästhetik legen: Jedes Restaurant, Häuschen, usw. ist liebevoll auf Individuell getrimmt. Die Stadt würde allerdings mal eine richtige Dusche vertragen, um
dann wieder in neuem/altem Charme zu erstrahlen.
Die Altstadt liegt direkt neben dem Hafen, weshalb diese Gegend für uns doppelt Interessant war: Die zu erwartenden Wege zu den verschiedenen Ämtern sind für uns daher kürzer, und wir können allenfalls einen Blick auf die Grande Africa bei ihrem eintreffen werfen. Vielleicht sehen wir sogar den Van irgendwo auf dem Hafengelände stehen.
Alle Menschen die wir hier getroffen haben waren sehr freundlich und hilfsbereit, auch die in der Altstadt überall in den Strassen sitzenden Alkoholiker waren eher unterhaltsam als lästig.
Zwei Learnings machen wir bereits in den ersten 3 Tagen in Uruguay:
Erstens: Geld abheben funktioniert mindestens in Montevideo nicht so einfach. Wir müssen regelmäßig diverse Banken abklappern, bis wir Geld abheben können (Dollar wie auch Uruguayische Pesos) - weder unsere Maestro noch unsere Visa-Karten wollen funktionieren. Nach einem Telefonat an unsere Bank finden wir heraus, dass unsere Karten nicht für diese Zonen geöffnet sind (obwohl wir beide dies im Voraus gemeldet hatten…). Zum Glück funktioniert die Änderung sehr schnell, aber ein teures Telefonat in die Schweiz belastet bereits unser Reisebudget. Jetzt werden jedoch bei jeder Transaktion Gebühren verlangt (logisch), dabei kann man jedoch nicht mehr als 300 US-$ abheben (unlogisch). Gerade für die Van-Abholung müssen wir bereits 3x eine Transaktion ausführen, da wir um die 900 US-$ bezahlen müssen.
Zweitens: Anscheinend kann man zwar überall Postkarten kaufen, Briefmarken für ausserhalb Südamerikas gibt es jedoch keine… Wir geben jedoch noch nicht auf und suchen weiter.
Fr, 6.2.2020 - Van abholen
Morgens um 08.00 Uhr sitzen wir beim Z’morgen. Heute haben wir grosses vor: Wir können den Van vom Hafen abholen! Danach wollen wir am späteren Nachmittag unbedingt mit dem Van losfahren Richtung Paraiso Suizo. Das ist ein Campingplatz in der Nähe von Montevideo, wo verschiedene Traveller zusammenkommen. Wir erhoffen uns hier bereits erste Tipps einholen zu können von Leuten, die die Route in umgekehrter Richtung absolviert haben. Zudem müssen wir den Van erst mal einräumen, Wasser und Gas auffüllen usw. bevor wir richtig losdüsen können.
Nun geht los: Paraiso Suizo
Entlang der Hafenpromenade fahren wir am 6.2.2020 Richtung Norden zum Paraiso Suizo. Wir erreichen das Gelände als es bereis am eindunkeln ist. Eine kleine, rostige Eisenkette markiert die Einfahrt. Die beiden Besitzer, Silvia und Heinz, sind sehr hilfsbereit und herzlich. Der Campingplatz ist einfach aber sauber, die Sanitäranlagen sind gepflegt und regelmässig geputzt. Zudem kann man bei den Besitzern Brot bestellen für den nächsten Morgen. Beim (fast) täglichen 5-Uhr-Apero pläuderlen wir mit den beiden, sowie mit den anderen anwesenden Travellers und erhalten noch einige Tipps und Tricks für die weitere Reise.
Wichtig: Die teuer gekauften neuen Gasflaschen hätten wir nicht gebraucht. Im Paraiso Suizo gibt es alte Flaschen von früheren Reisenden, die man gratis erhalten kann.
Am nächsten Tag packen wir unsere Koffer aus, räumen im Bus auf und um und richten uns für die weitere Reise ein. Das werden wir wohl auch in Zukunft noch einige Male machen, wenn wir merken, was wir wirklich brauchen und was wo am gäbigsten zu verstauen ist.
Bei der Van-Kontrolle ausserhalb des Hafens mussten wir leider feststellen, dass wir Käse und Aufschnitt im Kühlschrank liegen gelassen hatten, als wir im Dezember nach Hamburg gefahren waren… Zum Glück wurde anscheinend nur oberflächlich kontrolliert. Wir hätten uns ja sowas von grausam aufgeregt, wenn deswegen der Van wieder vom Schiff abgeladen worden wäre!
Trotz diversen Putzaktionen schlägt uns nun jedoch jedesmal beim Öffnen ein fieser Gestank ins Gesicht. Wir versuchen es jetzt mal mit Essig, Zitronen und Kaffeepulver.
Gleich unterhalb des Campingplatzes öffnet sich ein kilometerlanger Sandstrand, der in beide Richtungen bis zum Horizont zu gehen scheint. Hier ist es wundervoll, das Meer kühl und erfrischend und es sind kaum andere Menschen da.
Wir fahren in den Norden: Punto del Diablo
Nach einigem hin- und her diskutieren entscheiden wir uns, wir wollen zuerst mal ans Meer. Die tollen Strände von Uruguay liegen alle im Norden des Landes, weshalb wir erst mal in die eigentlich falsche Richtung losfahren. Das alte Hippi-Örtchen Punto del Diablo wurde uns bereits von verschiedenen Personen empfohlen, und es hält was es verspricht: Die Atmosphäre ist relaxed, die Strassen sind ungeteert, alle Leute super easy-going, am Strand werden anstatt Kokosnüssen Haschbrownies verkauft. Die Menschen hier sind wohl etwas in den 68-ern hängen geblieben. Wir lassen uns von der gelösten Stimmung anstecken und kommen gleich in Ferien-Feeling.
Nach zwei relaxten Tagen fahren wir am 3. los Richtung Argentinien.
Colonia del Sacramento
Das Örtchen Colonia del Sacramento ist die älteste Stadt Uruguays und wird in jedem Reiseführer als sehr charmant und sehenswert beschrieben. Also legen wir hier einen Stopp ein und sehen uns die Altstadt an, welche von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt ist. Über den Rio Plato hinweg sehen wir bereits Argentinien. Morgen gehts endlich rüber ins zweite Land auf unserem Tripp.
Lies direkt weiter über unsere Reise durch "Argentinien/Chile"
wir-unterwegs: Adrian & Sabrina